
Am 28. Juni 2020 hatte ich die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Herrn Arif Taşdelen, Mitglied im Ausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes sowie Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für den öffentlichen Dienst, Integrationspolitik und Jugendpolitik.
Wir sprachen über meine persönliche Betroffenheit durch die Erkrankung meines 3jährigen Sohnes Farid im letzten Jahr. Aus diesem Grund war ich gerne bereit, das Amt des Vorsitzenden im Verein zu übernehmen. Leider machen Kindern, die an Diabetes Typ 1 erkranken, in der Gesellschaft immer noch schlechte Erfahrungen. Meist verwechselt man hier die eher bekannte Typ 2 Erkrankung mit der immer insulinpflichtigen Typ 1 Erkrankung. Schlechte Twitter Kampagnen, wie z.B. die der Polizei Hamburg vor einiger Zeit, sind hier wenig hilfreich. Hier fehlt es an einer umfangreicheren Aufklärung in der Öffentlichkeit.
Wir besprachen auch, welche Veränderungen für die ganze Familie und auch für Freunde diese Erkrankung mit sich bringt. Immer häufiger hört man hierfür den Begriff Diabetes Typ F (für Familie, Freunde). Vieles ist zu bedenken: Wie läuft es in der Krippe? Wie im Kindergarten? Was kommt in der Schule auf mich zu? Auch bei der Beantragung einer Pflegestufe gibt es wenig Hilfestellung und das ganze System der Pflegestufen ist für diese chronische Erkrankung bei Kindern derzeit kaum ausgerichtet.
Hier ist man froh, dass es neben der medizinischen Versorgung durch die behandelnden Diabetolog*innen Vereine gibt, die sowohl mit Schulungen und vor allem mit der Erfahrung betroffener Familien versuchen, offene Fragen zu klären, Ängste zu nehmen oder einfach ein offenes Ohr für die Belange betroffener Familien zu haben.
Vielen Dank Herr Taşdelen für die Zeit, die Sie sich für dieses wichtige Thema genommen haben.